Übersicht
Im Januar 2019 gibt es in Berlin 3222 Taxibetriebe, die 8247 Taxis betreiben.
101 Wagen hat der größte Betrieb.
4 Firmen haben 50 und mehr Autos (263 insgesamt, 3 davon mit 50-60 Wagen).
153 Betriebe stellen zwischen 11 und 40 Autos auf die Straße.
529 Firmen haben zwischen 2 und 10 Autos
2536 sind Einwagenbetriebe, in denen entweder der Chef selber oder wenige Angestellte fahren.
Fazit
Ceterum censeo, der Fiskaltaxameter hat keine Verringerung der Taxizahlen gebracht. Das haben wir vorhergesagt und es bestätigt sich leider jeden Monat von Neuem. Die Erklärung dafür, wie Taxibetriebe wirtschaftlich überleben, steht auch seit seiner Einführung fest: Das Gerät rechnet Wartezeiten am Halteplatz als Pausen. Das ist aus mehreren Gründen illegal, wird jedoch von vielen Kollegen aus Angst hingenommen. Sie sind bereit, für weniger als den Mindestlohn zu arbeiten, und akzeptieren, dass ihr Chef sie um den ihnen zustehenden Lohn betrügt.
Gewerbestruktur
Es dürfte ca. 20.000 oder mehr Taxifahrer geben, von denen mindestens 16700 Angestellte sind, wenn man davon ausgeht, dass fast jeder Chef auch selber am Steuer sitzt und etwa drei Fahrer pro Auto für einen rentablen 24-Sunden-Betrieb benötigt werden.
Den selbst fahrenden Taxiunternehmer, der an fünf bis sechs Tagen der Woche am Steuer sitzt und davon seine Familie ernährt, mit der er ein oder zweimal pro Jahr in Urlaub fährt, gibt es nicht mehr.
So gut wie alle Taxifahrer sind heute Lohnabhängige, die Anspruch auf Mindestlohn, gesetzlichen Jahresurlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Die wenigsten von ihnen können davon profitieren.
Konsequente Rechtsverstöße
Wir wissen, dass zahlreich Betriebe keine Lohnfortzahlung während des Urlaubs gewähren, und sich viele Fahrer nicht krankschreiben lassen, aus Angst ihrem Chef zu schaden. Der Mindestlohn wird immer dann gezahlt, wenn das Geschäft etwas besser läuft und die Umsätze stimmen. Zu allen anderen Zeiten greift automatisch die fiktive Pausenschatung es Taxameters. Gezahlt wird weniger als das Mindestlohngesetz vorschreibt. Das ergibt sich aus den bekannten Wirtschaftsdaten.
Wie geht es weiter ?
Abhilfe und besserung kann nur der Staat schaffen, indem Mietwagen- und Taxibetriebe konsequent auf der Straße und im Büro geprüft werden, so dass die gängige Betrügerei und vor allem die verstöße gegen das Mindestlohngesetz nicht mehr möglich sind.
Einzelne Betriebe haben sich bisher an die gesetzlichen Regeln gehalten, und ihre Fahrer entsprechend entlohnt. Diese Ausnahmen bestätigen die Regel. Mal sehen, wie lange sie der Konkurrenz von 3000 bis 5000 Mietwagen standhalten.